Am 7. November 2017 fand die Basware Connect Deutschland in München statt. Sprecher wie Bruno Koch (Billentis), Dr. Stefan Gros und Daniel Müller (Horváth & Partner) belegten in ihren Vorträgen die Dringlichkeit von Digitalisierung und informierten über neue Trends. Am Ende des Tages war klar: Digitalisierung ist keine Ja-/Nein-Entscheidung mehr, die Frage lautet nur noch: Wie?
Auf diese Frage ging Jens Burmester, Geschäftsführer der Basware GmbH, bereits in seiner Begrüßung ein. Wie kann die Digitalisierung von Unternehmen und damit verbunden die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit gelingen? Individuelle Antworten darauf sollten die Gäste auf der Basware Connect finden.
Paul Taylor, VP Global Sales der Basware, identifizierte im ersten Vortrag des Tages 3 Megatrends, die derzeit die Diskussion um die Digitalisierung prägen und um die Vordenker nicht herumkommen: Robotic Process Automation, Künstliche Intelligenz und Blockchain.
Die im Folgenden stattfindenden Vorträge von Kunden und Experten griffen diese Punkte teilweise wieder auf, andere zeigten ganz praktische Umsetzungsmöglichkeiten für die Digitalisierung im Finanz-und Einkaufsbereich auf. So widmete sich der Vortrag von Daniel Müller (Horvàth & Partner) den Robotern. Nach einer kurzen Definition und möglichen Einsatzgebieten, machte er auch die Grenzen von Robotics deutlich und versuchte das Thema auf den Boden der Realität zu holen. Seiner Ansicht nach, seien wir weit davon entfernt, von selbständig denkenden und handelnden Robotern ersetzt zu werden. Diese Technologie sei vielmehr komplementär zu verstehen. Paul Taylor brachte es mit einem Zitat von Steve Jobs auf den Punkt:
“Technology is nothing. What’s important is that you have a faith in people, that they’re basically good and smart, and if you give them tools, they’ll do wonderful things with them.”
Um Menschen und ihre Vorbehalte beim Thema Digitalisierung ging es in vielen der Vorträge und Diskussionen auf der diesjährigen Basware Connect. „The Importance of People“ hieß folglich der Vortrag von Craig Edwards, Head of Procurement CBME bei der Wienerberger AG, in dem er von seinen Erfahrungen mit der Umstellung auf e-Invoicing in einem globalen Konzern berichtete und erklärte, wie Wienerberger es geschafft hat, die Mitarbeiter auf diesem Weg mitzunehmen. Seine Zusammenfassung in einem Satz:
„Make sure your system works for your people – not the other way round!”
Ein anderer zentraler Punkt, der sich in mehreren Vorträgen widerfand, ist die Qualität der Stammdaten, denn die können darüber entscheiden, ob ein Digitalisierungsprojekt in Einkauf und Finanzen erfolgreich verläuft oder nicht. Diese leidvolle Erfahrung machte beispielsweise Benjamin Czech von Terex bei der Errichtung von Shared Service Centern und der Umstellung auf automatisierte Rechnungsverarbeitung. Doch auch aus steuerlichen Gründen ist die Stammdatenqualität von großer Bedeutung, z.B. zum Nachweis der Authentizität des Rechnungssenders. Bruno Koch (Billentis) gab diesen Tipp insbesondere für internationale e-Invoicing-Projekte.
Mit den steuerlichen Aspekten der E-Rechnung beschäftigte sich Philipp Matheis (Matheis, Schießl & Partner) eingehender und legte den Schwerpunkt dabei auf aktuelle Themen und neuere Entwicklungen. Stichworte wie XRechnung, Mobiles Scannen und sogenannte VAT-Engines kamen zur Sprache.
Diese und mehr Vorträge sowie ein gegenüber den Vorjahren verändertes Konzept mit mehr Raum für den Austausch untereinander belohnten die Gäste für ihren Zeiteinsatz und machten den Tag zu einem gewinnbringenden Erlebnis. Und für jene, die nach all den informativen Präsentationen der Digitalisierung die Dringlichkeit noch absprachen, gab es ein weiteres Zitat mit auf den Heimweg, das zeigt, wie unendlich falsch man liegen kann, wenn man die Auswirkungen technologischer Neuerungen unterschätzt:
„Ich denke, dass es einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer gibt“
IBM-Gründer Thomas J. Watson (1943)